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Reggiopädagogik

Die Reggiopädagogik entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg in der italienischen Stadt Reggio Emilia.

Mitbegründer und Hauptvertreter der Reggiopädagogik ist Professor Loris Malaguzzi (1920-1994).

Ansprechpartnerin

Silke Kargl
Leiterin Familienzentrum
Tel.: (0 71 61) 6 58 70 82

E-Mail: s.kargl@drk-goeppingen.de

Loris Malaguzzi verstand sich als „Provokateur in Sachen Kindheit“. Als Provokateur wollte er andere auf pädagogische Belange aufmerksam machen. Er wollte zusammenfügen, was sonst im Kindergarten getrennt war. Das Kind seine Familie und die Umgebung mit den Pädagoginnen.

Er hat gesagt, dass man sich von der Lebendigkeit der Kinder, ihrem Mut und ihrer Kraft beständig neues zu schaffen, inspirieren lassen soll.

„Wir wollen Kinder nicht länger als schwach und ohnmächtig ansehen. Wir wollen den Reichtum ihrer Wahrnehmungen, Empfindungen und Äußerungen begrüßen und fördern und die Kinder auf ihrer Suche nach Orientierung, Einsicht und Spaß unterstützen. (Loris Malaguzzi 1990)

Die Reggiopädagogik ist kein ausgefeiltes Theoriemodell, aus dem sich bestimmte professionel-le Handlungsweisen für die elementarpädagogische Praxis ableiten lassen. Sie lässt sich eher als eine Erziehungsphilosophie verstehen, die eine Reihe von Grundannahmen und flexibel handhabbaren Praxiselementen miteinander verbindet. Zu nennen sind vor allem

  • Das Bild vom Kind,
  • Die Bedeutung von Identität und Gemeinschaft,
  • Die Vorstellung von Bildung und Lernen,
  • Die Bedeutung von Projekten,
  • Die Rolle Erwachsener
  • Die Bildungsfunktion von Räumen (der Raum als dritter Erzieh

Mit diesen zentralen Elementen stellt sich die Reggiopädagogik als ein Konzept dar, das durch

  • Optimismus
  • Offenheit und
  • Ganzheitlichkeit

eine hohe Attraktivität aufweist, das aber auch von den Beteiligten die Überwindung traditioneller Vorstellung von der helfenden Erzieherin abverlangt, die die Probleme der Kinder löst und es den Kindern „schön machen“ möchte.

In der Reggiopädagogik spielen Projekte als Handlungsform zur Gewinnung von alltagsbezogenen Fertigkeiten und vor allem vom Selbst- und Weltverständnis eine zentrale Rolle. Die Ausstellung „Die hundert Sprachen des Kindes“ ist dementsprechend aufgebaut als Dokumentation von Projekten aus den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts in reggianischen Einrichtungen. Der Pro-jektbegriff selber allerdings wurde von den Verantwortlichen in Reggio Emilia, insbesondere von Loris Malaguzzi eher an Beispielen oder im Gesamtzusammenhang kindlichen Lernens und der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern erläutert… Dies hängt mit der Besonderheit des reggiani-schen Bildes vom Kind als aktivem Gestalter seiner Entwicklung zusammen.

Es ist Aufgabe der Kindertageseinrichtung, Kindern die Rahmenbedingungen für diese aktive Rolle als Konstrukteure und Gestalter ihrer Entwicklung und ihres Wissens zu sichern. Diesem Auftrag entsprechend werden durch die Pädagoginnen in der Einrichtung Aktivitäten ermöglicht, stimuliert, begleitet und dokumentiert, in denen Kinder die Konstrukteurs- und Gestalterrolle übernehmen. Das sind neben Projekten: Spielhandlungen, insbesondere Bauspiele, darstellende Spiele und Entdeckungs- oder Erkundungsspiele, Gemeinschaftshandlungen, etwa der Morgenkreis, die Mittagsmahlzeit, Ausflüge, Feste, kleinere Dienste,...

Textquelle: Kindergartenpädagogik -Online-Handbuch Tassilo Knauf „Reggiopädagogik: Kind- und bildungsorientiert“